Sorgen der Selbstbetrachtung
Als Durchschnittsmensch haben wir alle ein gemeinsames Merkmal, einen symbolischen Dolch, nämlich die Sorgen unserer Selbstbetrachtung. Mit diesem Dolch schneiden wir uns blutig. Die Ketten unserer Selbstbetrachtung geben uns das Gefühl, als bluten wir gemeinsam, als teilen wir mit anderen Menschen etwas Wunderbares,: unsere Menschlichkeit. Bei genauerer Prüfung aber entdecken wir, daß wir alleine bluten und daß wir überhaupt nichts gemeinsam haben; daß wir uns nur in unserem manipulierbaren, unwirklichen und von Menschen gemachten Selbstbild spiegeln. Die Zauberer leben nicht mehr in der Welt der alltäglichen Sorgen, denn sie sind nicht mehr Opfer ihrer Selbstbetrachtung. _ VIII 95-96_
Strategie des Kriegers
Ein Krieger lebt strategisch. Ein Krieger schleppt niemals eine Last, mit der er nicht fertig wird. I
Der* Tod* als Herausforderung
Die Zauberer sagen, der Tod ist der einzige würdige Gegner, den wir haben. Der Tod ist ein Herausforderer. Um seine Herausforderung anzunehmen , sind wir geboren- ob Durchschnittsmensch oder Zauberer. Die Zauberer wissen davon; die Durchschnittsmenschen nicht.
VIII 115
Der Tod als Ratgeber
Was du tun mußt, wenn du ungeduldig bist, ist dies: Wende dich nach links und frag deinen Tod um Rat. Ungeheuer viel Belangloses fällt von dir ab, wenn dein Tod dir ein Zeichen gibt, wenn du einen Blick auf ihn werfen kannst, oder wenn du einfach das Gefühl hast, daß dein Begleiter da ist und dich beobachtet.
III
In einer Welt, wo der Tod der Jäger ist, da ist keine Zeit für Reue oder Zweifel. Da ist nur Zeit für Entscheidungen.
Denk jetzt an deinen Tod. Er steht in Armesweite. Er kann dich jeden Augenblick ereilen; du hast also wirklich keine Zeit für närrische Gedanken und Stimmungen.
Wende dich nach links und frage deinen Tod um Rat. Ungeheuer viel Belangloses fällt von dir ab, wenn dein Tod dir ein Zeichen gibt, wenn du einen Blick auf ihn werfen kannst oder wenn du einfach das Gefühl hast, dass dein Begleiter da ist und dich beobachtet.
Der Tod schreitet hinter dir und läßt dir nicht die Zeit, dich an etwas zu klammern. Löse dich von allem.
Tyrann
Die Selbstsucht ist ein wahrer Tyrann. Wir müssen unaufhörlich auf ihren Sturz hinarbeiten..
VIII 81
Torheit eines Zauberers
Es ist möglich zu beharren, stur zu beharren, auch wenn wir wissen, daß es sinnlos ist, was wir tun. Allerdings müssen wir dabei im voraus wissen, daß unser Tun sinnlos ist, und dennoch so handeln, als wüßten wir es nicht.
Übereifer
Das ist das Problem mit den Übereifrigen, sie sind nach beiden Seiten übereifrig. Gestern nichts als Fragen, heute nichts als Einverständnis. IV 87
Unerreichbar sein
Unerreichbar zu sein bedeutet, daß man bewußt vermeidet, sich selbst und andere zu erschöpfen. Es bedeutet, daß man nicht hungrig und verzweifelt ist, wie eine arme Person, die glaubt, sie bekommt nie wieder etwas zu essen und soviel verschlingt, wie sie nur kann. Ein Jäger weiß, daß ihm immer wieder Tiere in die Falle laufen werden, darum sorgt er sich nicht. Sobald man sich sorgt, klammert man sich aus Verzweiflung wahllos an alles mögliche; und sobald man sich anklammert, wird man sich unweigerlich erschöpfen, oder man erschöpft denjenigen oder dasjenige, woran man sich klammert.
III 77
Verantwortung
Wenn ein Mensch beschließt etwas zu tun, dann muß er es durchführen, aber er muß die Verantwortung für das übernehmen, was er tut. Ganz egal was er tut, er muß zuerst wissen, warum er es tut und dann muß er zu seinen Taten schreiten, ohne an ihnen zu zweifeln oder sie zu bereuen.
Die Verantwortung für seine Entscheidungen übernehmen, heißt bereit sein, für sie zu sterben. III
Der Weg mit Herz
Ist es ein Weg mit Herz? Wenn er es ist, ist der Weg gut; wenn er es nicht ist, ist der Weg nutzlos. Beide Wege führen nirgendwo hin, aber einer ist der des Herzens, und der andere ist es nicht. Auf einem ist die Reise voller Freude und solange du ihm folgst, bist du eins mit ihm. Der andere wird dich dein Leben verfluchen lassen. Der eine macht dich stark, der andere schwächt dich. I 88
Für mich gibt es nur ein Reisen auf Wegen, die Herz haben, auf jedem Weg reise ich, der vielleicht ein Weg ist, der Herz hat. Dort reise ich, und die einzige lohnende Herausforderung ist, seine ganze Länge zu gehen. Und dort reise ich und sehe und sehe atemlos. I 151
Aufrechterhalten der Welt
Wir führen ständig ein inneres Gespräch. (…) Ich will dir sagen, worüber wir mit uns selbst sprechen. Wir sprechen über unsere Welt. Tatsächlich halten wir unsere Welt mit unserem inneren Gespräch aufrecht. Die Welt ist so und so, bloß weil wir uns sagen, dass sie so und so ist. Wann immer wir aufhören, mit uns zu sprechen, ist die Welt stets so, wie sie sein sollte. Wir erneuern sie, wir stecken sie mit Leben an, wir halten sie aufrecht mit unserem inneren Gespräch. Und nicht nur das, wir wählen auch unsere Wege, indem wir mit uns selbst sprechen. Aber wir wiederholen dieselbe Wahl immer wieder bis zu dem Tag, an dem wir sterben, weil wir immer und immer wieder, bis zu dem Tag, an dem wir sterben, dasselbe innere Gespräch führen. Ein Krieger ist sich dessen bewußt und bemüht sich, dieses Gespräch einzustellen.
Die eigene Wichtigkeit verlieren
Ich bin niemals irgend jemanden Böse. Kein Mensch kann etwas tun, das Wichtig genug wäre, mich dazu zu bringen. Du ärgerst dich über die Leute, wenn du fühlst, daß sie etwas wichtiges tun. Ich empfinde aber nicht mehr so. I
Wenn man sich wichtig nimmt wird man schwerfällig, unbeholfen und eingebildet. Ein Wissender muß leicht und beweglich sein. II 12
Der Wille
Was ein Zauberer Wille nennt, ist eine Macht in uns. Es ist weder ein Gedanke noch ein Gegenstand noch ein Wunsch. Der Wille ist das, was dich unverletzlich macht. Der Wille ist das, was bewirkt, daß du gewinnen kannst, wenn dein Denken dir sagt, daß du besiegt wirst. Der Wille ist das, was einen Zauberer durch eine Wand, durch den Raum und , wenn er will, auf den Mond führt. II 126
Das was du Willen nennst, ist Charakter und starke Veranlagung. Was ein Zaubere Wille nennt, ist eine Kraft die von Innen kommt und sich an die Welt dort draußen heftet. Sie kommt aus dem Bauch, genau dort, wo die leuchtenden Fasern sind. III 126
Die Menschen machen es sich kaum jemals klar, daß wir alles aus unserem Leben machen können, wenn wir es wollen.
Wissen
Wenn du sagst, du würdest mein Wissen verstehen, dann hast du nichts Neues zuwege gebracht. II 220
Ein Wissender
Ein Wissender ist eine Person die ehrlich die Mühen des Lebens auf sich genommen hat. Eine Person, die ohne Überstürzung oder Zögern die Geheimnisse von Macht und Wissen gelöst hat, soweit sie es konnte. I 69
Der Weg zum Wissen
Ein Mann macht sich auf zum Wissen, wie er sich zum Krieg aufmacht, hellwach, voller Furcht und Achtung und absoluter Zuversicht. Wer sich auf andere Weise zum Wissen aufmacht, begeht einen Fehler und wer immer ihn macht, wird seine Schritte ewig bereuen.I 44
Torheit eines Zauberers
Es ist möglich zu beharren, stur zu beharren, auch wenn wir wissen, daß es sinnlos ist, was wir tun. Allerdings müssen wir dabei im voraus wissen, daß unser Tun sinnlos ist, und dennoch so handeln, als wüßten wir es nicht.
Zeit
Wir haben keine Zeit und doch sind wir von Ewigkeit umgeben. IV 254