Kontrollierte Torheit
Ein Wissender wählt den Weg mit Herz und folgt ihm, dann schaut er und freut sich und lacht; dann siehter und weiß. Er weiß, daß sein Leben ohnehin gar zu bald enden wird. Er weiß, daß er, wie jeder andere auch, nirgendwo hingeht. Weil er sieht, weiß er, daß nichts wichtiger ist als alles andere. Mit anderen Worten, ein Wissender hat keine Ehre, keine Würde, keine Familie, keinen Namen, kein Land- sondern nur ein Leben, daß er leben muß. Und unter diesen Bedingungen ist seine einzige Verbindung zu seinen Mitmenschen die kontrollierte Torheit. Darum müht sich ein Wissender und schwitzt und plagt sich ab, und wenn man ihn anschaut, dann ist er wie jeder gewöhnliche Mensch, nur daß er die Torheit seines Lebens unter Kontrolle hat.
Es ist möglich zu beharren, stur zu beharren, auch wenn wir wissen, daß es sinnlos ist, was wir tun. Allerdings müssen wir dabei im Voraus wissen, daß unser Tun sinnlos ist, und dennoch so handeln, als wüßten wir es nicht.
Das ist die kontrollierte Torheit eines Zauberers
Kraft
Der Schlüssel zur Kraft liegt darin, nicht zu tun, was dir vertraut ist.
Persönliche Kraft
Die persönliche Kraft entscheidet, wer von einer Offenbarung profitieren kann und wer nicht. Meine Erfahrungen mit meinen Mitmenschen haben mir gezeigt, daß nur sehr, sehr wenige bereit sind zuzuhören, und von denen die zuhören, sind noch weniger bereit, in ihrem Handeln zu befolgen, was sie gehört haben. Und von denjenigen, die bereit sind, entsprechend zu handeln, haben noch weniger die persönliche Kraft, um von ihren Handlungen zu profitieren.
Rücksichtslosigkeit der Krieger
Ein Krieger, sei immer auf der Hut vor der Grobheit menschlichen Verhaltes. Ein Krieger sei magisch und rücksichtslos, ein Einzelgänger mit feinstem Geschmack und Betragen, dessen Auftrag auf Erden es sei, seine spitzen Krallen zu schärfen und doch zu verbergen, damit niemand seine Rücksichtslosigkeit vermute.
VIII 110
Krieger sein
Ein Krieger sein, heißt bescheiden und Wachsam zu sein. IV172
Die Lebensart des Kriegers ist Harmonie- erstens die Harmonie zwischen Handlung und Entscheidung, sodann die Harmonie zwischen Tonal(das Bewußte) und Nagual (das Unbewußte).
Das Selbstvertrauen des Kriegers ist nicht das Selbstvertrauen des Durchschnittsmenschen.
Der Durchschnittsmensch strebt nach Bestätigung in den Augen des außenstehenden Betrachters und nennt dies Selbstvertauen. Der Krieger strebt nach Makellosigkeit in seinen Augen und nennt dies Bescheidenheit. Der Durchschnittsmensch ist auf seine Mitmenschen angewiesen während der Krieger nur auf sich selbst angewiesen ist. IV14
Nur als Krieger kann man auf dem Pfad des Wissens überleben. Denn die Kunst des Kriegers ist es, den Schrecken, ein Mensch zu sein, und das Wunder, ein Mensch zu sein, miteinander im Gleichgewicht zu halten. III 252
Nur als Krieger kann man den Weg des Wissens ertragen. Ein Krieger darf nichts bereuen und sich über nichts beklagen. Sein Leben ist eine immerwährende Herausforderung, und Herausforderung sind niemals gut oder schlecht. Herausforderungen sind einfach Herausforderungen. IV 120
Krieger erringen ihre Siege nicht, indem sie mit dem Kopf gegen die Wand stürmen, sondern indem sie die Wand überwinden. Krieger überspringen die Wand; sie reißen sie nicht nieder. IV 62
Die Reise des Lebens
Du mußt das Gefühl entwickeln, daß ein Krieger nichts benötigt. Du sagst, du brauchst Hilfe, Hilfe wofür ? Du hast alles, was du für diese großartige Reise brauchst, die dein Leben ist. Ich habe versucht, dich zu lehren, daß die wirkliche Erfahrung darin besteht, ein Mensch zu sein, und das es nur darauf ankommt zu Leben; das Leben ist der kleine Umweg, den wir heute machen. Das Leben ist ein zureichender Grund, es erklärt sich aus sich selbst und ist vollkommen. Ein Krieger weiß dies und lebt dementsprechend. Daher könnte man ohne Überheblichkeit sagen, daß es die Erfahrung der Erfahrung ist, ein Krieger zu sein. IV 63
Lebenszweck
Der Mensch lebt nur um zu lernen. Und wenn er lernt, dann nur, weil dies sein Los ist, zum Guten und zum Schlechten. I 53
Was ist ein ehrliches Leben? Ein aufmerksames, ein gutes, starkes Leben. I 85
Liebe – und rücksichtsvoller Umgang mit der Welt
Ein bewußter Mensch benutzt seine Welt wohldosiert und liebevoll, ganz gleich, ob diese Welt aus Dingen oder Pflanzen, aus Tieren oder Menschen oder Kräften besteht.
Er preßt seine Welt nicht aus, er berührt sie behutsam, verweilt solange es nötig ist und entfernt sich dann, fast ohne eine Spur zu hinterlassen.
III
Nur wenn man diese Erde mit unerschütterlicher Leidenschaft liebt, kann man sich von seiner Traurigkeit befreien. Ein Krieger ist immer fröhlich, weil seine Liebe unwandelbar ist und weil seine Geliebte, die Erde, ihn umarmt und ihn mit unvorstellbaren Gaben beschenkt. Die Traurigkeit ist nur bei denen, die gerade das hassen, was ihrem Dasein Obdach gibt. Dieses liebliche Wesen, das bis in den letzten Winkel lebendig ist und jedes Gefühl versteht, besänftigte mich, es heilte mich von meinem Schmerz, und schließlich, als ich meine Liebe zu ihm ganz begriffen hatte, lehrte es mich Freiheit. Nur die Liebe zu diesem strahlenden Wesen kann dem Geist eines Kriegers Freiheit geben, und Freiheit ist Freude, Tüchtigkeit und Unerschrockenheit im Angesicht von Widrigkeiten.
Nicht der Gedanke an das, was dir bevorsteht, sondern die Vorstellung, dass du ein Leben lang das tun mußt, was du immer getan hast, sollte dich schaudern machen. Wenn man nichts zu verlieren hat, wird man mutig. Schwach sind wir nur, solange wir uns noch an etwas klammern können.
Nur als Krieger kann man auf dem Pfad des Wissens überleben. Denn die Kunst des Kriegers ist es, den Schrecken, ein Mensch zu sein, und das Wunder, ein Mensch zu sein, in Einklang zu bringen.
Die persönliche Kraft entscheidet, wer von einer Offenbarung profitieren kann und wer nicht. Meine Erfahrungen mit meinen Mitmenschen haben mir gezeigt, daß nur sehr, sehr wenige bereit sind zuzuhören, und von denen die zuhören, sind noch weniger bereit, in ihrem Handeln zu befolgen, was sie gehört haben. Und von denjenigen, die bereit sind, entsprechend zu handeln, haben noch weniger die persönliche Kraft, um von ihren Handlungen zu profitieren.
Du suchst nicht nach Wissen, du möchtest nur deine eigene Welt bestätigt haben. So seien die Menschen eben, sagte er, sie lieben es, sich sagen zu lassen, was sie tun sollen aber noch mehr lieben sie es, sich zu widersetzen und nicht zu tun, was man ihnen sagt, und so verstricken sie sich und hassen schließlich jeden, der ihnen überhaupt etwas rät. V
Nicht der Gedanke an das, was dir bevorsteht, sondern die Vorstellung, dass du ein Leben lang das tun mußt, was du immer getan hast, sollte dich schaudern machen. Wenn man nichts zu verlieren hat, wird man mutig. Schwach sind wir nur, solange wir uns noch an etwas klammern können.
Die Welt ist so und so, bloß weil wir uns sagen, dass sie so und so ist. Wann immer wir aufhören, mit uns zu sprechen, ist die Welt stets so, wie sie sein sollte.
Ich will dir sagen, worüber wir mit uns sprechen. Wir sprechen über unsere Welt. Tatsächlich halten wir unsere Welt mit unserem inneren Gespräch aufrecht.
Die letzte Schlacht auf Erden
Es ist ein eigenartig erfüllendes Glück, wenn wir im vollen Wissen handeln, dass alles, was wir tun, sehr wohl unserer letzte Schlacht auf Erden sein kann.
Schulung des Kriegers
Ein Krieger, sagte Don Juan, sei immer auf der Hut vor der Grobheit menschlichen Verhaltens. Ein Krieger sei magisch und rücksichtslos, ein Einzelgänger mit feinstem Geschmack und Betragen, dessen Auftrag auf Erden es sei, seine speziellen Krallen zu schärfen und doch zu verbergen, damit niemand seine Rücksichtslosigkeit vermute.
VIII 110
Krieger pirschen sich dauernd selbst an. VIII 111
Das Selbstvertrauen des Kriegers ist nicht das Selbstvertrauen des Durchschnittsmenschen. Der Durchschnittsmensch strebt nach Bestätigung in den Augen des außenstehenden Betrachters und nennt dies Selbstvertauen. Der Krieger strebt nach Makellosigkeit in seinen Augen und nennt dies Bescheidenheit. Der Durchschnittsmensch ist auf seine Mitmenschen angewiesen während der Krieger nur auf sich selbst angewiesen ist. IV14
Es gibt dreierlei schlechte Gewohnheiten, in die wir immer wieder verfallen, sobald wir im Leben mit ungewöhnlichen Situationen konfrontiert sind. Erstens können wir das, was geschieht oder geschehen ist, leugnen und so tun, als sei es nie geschehen. So machen es die Bigotten. Zweitens können wir alles ungesehen akzeptieren und so tun, als wüßten wir, was geschieht. So machen es die Frommen. Drittens kann ein Ereignis uns zwanghaft beschäftigen, weil wir es weder leugnen noch rückhaltlos akzeptieren können. So machen es die Narren. Doch es gibt noch eine vierte Möglichkeit, die richtige nämlich, die des Kriegers. Ein Krieger handelt so, als sei überhaupt nichts geschehen, weil er an gar nichts glaubt, und doch akzeptiert er alles unbesehen. Er akzeptiert, ohne zu akzeptieren, und leugnet ohne zu leugnen. Nie tut er so, als wisse er, noch tut er so, als sei nichts geschehen. Er handelt so, als ob er die Situation in der Hand hätte, auch wenn ihm vielleicht die Hosen schlottern. Diese Art zu Handeln vertreibt die zwanghafte Beschäftigung mit den Dingen.
Das beste Mittel, um die Schwermut loszuwerden, besteht darin, sich darüber lustig zu machen. Der Eigendünkel ist die treibende Kraft hinter jedem Anfall von Schwermut. Der Krieger hat ein Recht auf seine tiefe Traurigkeit, aber diese Traurigkeit ist nur dazu da, ihn zum Lachen zu bringen.
Sich sorgen
Unerreichbar zu sein bedeutet, daß man bewußt vermeidet, sich selbst und andere zu erschöpfen. Es bedeutet, daß man nicht hungrig und verzweifelt ist, wie eine arme Person, die glaubt, sie bekommt nie wieder etwas zu essen und soviel verschlingt, wie sie nur kann. Ein Jäger weiß, daß ihm immer wieder Tiere in die Falle laufen werden, darum sorgt er sich nicht. Sobald man sich sorgt, klammert man sich aus Verzweiflung wahllos an alles mögliche; und sobald man sich anklammert, wird man sich unweigerlich erschöpfen, oder man erschöpft denjenigen oder dasjenige, woran man sich klammert.
III 77