Das Pirschen, Träumen und das nutzen der Absicht(Schicksalsmacht) sind die drei Techniken, die es dem Kriegern ermöglichen, Energie und Wissen zu sammeln. Das Pirschen wird in der Alltagswelt, in der Welt der Dinge, des Verstandes, der ersten Aufmerksamkeit praktiziert, während das Träumen das Abstrakte, Unbewußte, die sogenannte zweite Aufmerksamkeit als Wirkebene hat. Diese Techniken werden von den Kriegern entsprechend der eigenen energetischen Struktur angewandt, wobei extrovertierte Charaktere es eher im Pirschen, und Introvertierte es im Träumen zur Meisterschaft bringen. Beide Systeme, das Pirschen und das Träumen nutzen und steuern durch den Willen die ursächliche Schicksalsmacht, die Absicht.
Die Grundlage hierfür bildet die Regel des Nagual. Sie ist die mythologische und ideelle Plattform für das agieren des Kriegers in der Welt.
Kontrolle des Bewußtseins Träumen
Kontrolle des Verhaltens Pirschen
Kontrolle des Willens Absicht
Ordnendes Fundament Regel des Nagual (Weg der Krieger)
Außer der Regel des Nagual, gibt es noch den Pirsch- und Traumtechniken übergreifenden Kriegerkodex. Dieser Kodex ist die Grundeinstellung die der Praktizierende verinnerlicht haben sollte, um den Herausforderungen des Lernens mit dem entsprechenden Kriegergeist entgegentreten zu können.
Herangehensweise des Kriegers (Vorsicht, Zuversicht, Aufmerksamkeit und Achtsamkeit)
Der Begriff Krieger ist für viele Irreführend, doch gerade die Einstellung eines Kriegers ist der Schlüssel für ein Wachstum, das jenseits der normalen Erfahrungen liegt. Denn ein Krieger macht sich auf den Weg zum Wissen, wie er sich zum Krieg aufmacht, hellwach, voller Furcht und Achtung und absoluter Zuversicht.
Sichtweise des Kriegers (Die Welt ist ein Geheimnis)
1.Der Krieger betrachtet die Welt als unergründliches Geheimnis.
2.Der Krieger macht sich auf den Weg diese Geheimnisse zu ergründen, ohne zu erwarten und ohne die Hoffnung zu haben dieses Mysterium letztendlich zu verstehen.
3.Auch der Krieger als Teil der Welt sieht sich als Teil dieses Mysteriums.
Handlungsweise des Kriegers (Glauben ohne zu Erwarten)
Ein Krieger handelt so, als sei nichts wichtig, weil er an gar nichts glaubt, und doch akzeptiert er alles unbesehen. Er akzeptiert, ohne zu akzeptieren, und leugnet ohne zu leugnen. Nie tut er so, als wisse er, noch tut er so, als sei nichts geschehen. Er handelt so, als ob er die Situation in der Hand hätte, auch wenn ihm vielleicht die Hosen schlottern. Diese Art zu Handeln vertreibt die zwanghafte Beschäftigung mit den Dingen.
die Überwindung ist untrennbar mit dem ganzheitlichen Wachstum verbunden. Ein zentraler Baustein unter vielen, die Losgelößtheit von den Anhaftungen der bedingten Existenz schaffen. Ein wichtiger um Freiheit zu erlangen.
Makellosigkeit
Makellos zu handeln bedeutet für den Krieger, Wissen und Energie für die anstehenden Aufgaben zu sammeln und anzuwenden, ohne sie für Leidenschaften und Torheiten zu verschwenden. Immer sein Bestes zu geben, entsprechend des eigenen Energie- und Wissenstandes. Verantwortung für alle Konsequenzen des eigenen Handelns zu übernehmen.
Niemals aufzugeben, bei Erfolgen, als auch bei Rückschlägen.
Sehen
Sehen bezeichnet eine besondere Wahrnehmungsfunktion, die nichts mit dem normalen Schauen unserer Augen zu tun hat. Es ist ein inneres, intuitives erfassen des Wesens aller Dinge und Situationen dieser Welt. Es gibt verschiedene Pirsch- und Traumtechniken die das Sehen trainieren. Zum Beispiel die Techniken des Nicht-Tuns, das Anrufen der Absicht und das Anhalten des inneren Dialogs.
Die Vier Feinde
Auf dem Weg des Lernens begegnet der Krieger vier Feinden, denen er sich stellen muß. Erst wenn er den Kampf aufgibt, ist der Krieger wirklich besiegt.
Furcht(Trägheit)
Die Angst vor Veränderung schränkt unsere Sichtensweise und die Möglichkeit ein, ganzheitliches Verständnis der Dinge zu erlangen. Diese Angst macht uns träge und unbeweglich und läßt uns eingefahrene Muster beibehalten. Sie begrenzt uns und führt dazu, kein erfülltes Leben führen zu können. Die Furcht zu überwinden, heißt einen Anfang zu machen, voranzuschreiten und Erfahrungen zu machen, die noch nicht gemacht wurden.
Klarheit(Wissen)
Klarheit oder Wissen über die Dinge zu haben, bedeutet, daß wir schon viel gewonnen haben. Wir haben die Furcht überwunden und wir sehen klar und erkennen Zusammenhänge und Hintergründe die anderen verborgen bleiben. Diese Klarheit der Gedanken oder auch die Sicherheit des Wissens, kann uns überheblich machen und uns in trügerischer Sicherheit wiegen. Sein Wissen und sich selbst immer wieder in Frage zu stellen und zu überprüfen, ist ein Weg die vermeintliche Klarheit zu überwinden.
Macht (Stärke)
Macht verleiht einem die Illusion seine Mitwelt und jede beliebige Situation nach Gutdünken steuern zu können. Wir können alles kontrollieren und niemand kann uns stoppen. Wir sind unbesiegbar und dies alles wird nach unserem Ermessen unendlich andauern. Von überall erhalten wir Bestätigung für unser Tun, Widersprüche werden nicht geduldet und verleihen uns eine unnachgiebige Härte. Macht als solches ist nie schlecht, aber wir müssen den Umgang mit ihr lernen und weiterhin demütig sein. Wir müssen uns darüber klar sein, daß der Zustand der Macht nicht ewig andauern wird und dürfen diese Macht nicht gegen unsere Mitwesen einsetzten. Die Prinzipien des Kriegers helfen im Umgang mit der Macht, diese nicht zu missbrauchen.
Alter(Tod)
Das Altern verleiht dir bei entsprechender Lebensweise; Weisheit, hat dich deine Furcht überwinden, deine Klarheit gewinnen und deine Macht ausüben lassen. Doch unübersehbar wird dir klar, daß deine Zeit hier auf der Erde abgelaufen ist und du bald sterben wirst. Du verlierst Zusehens deine Lebenskraft und du wirst schwächer, ohne das dir eine Möglichkeit bleibt dies zu verhindern. Sich gehenzulassen und Verbitterung an den Tag zu legen ist jetzt die falsche Strategie. Lebe dein Leben bis zu dessen unvermeintlichen Ende, ohne sich zu grämen oder zu verzweifeln. Nutze deine Tage und gedenke dem Tod und sei dir bewußt, daß selbst wenn du nicht alles erreicht hast, was du wolltest, du zumindest einen Baustein zum Fortschreiten der kosmischen Evolution beigetragen hast. Löse dich von allen Anhaftungen und Unerledigtem und nimm die bislang erreichte Freiheit mit in die Unendlichkeit.
Der Tod als Lehrer
Der Tod lehrt uns im hier und jetzt zu leben. Alles was wir meinen zu sein, geschaffen zu haben und zu besitzen, hat im Angesicht des Todes keine Bedeutung mehr. Aller Selbstzweifel, alle Selbstüberschätzung, Unzulänglichkeit, Überheblichkeit, eigene Wichtigkeit verschwindet, wenn einem der Tod gegenübersteht und das Leben fordert. Das Leben ist der kleine Umweg den wir gehen, um wieder von der Endlichkeit zurück in die Unsagbarkeit zu schreiten. Das Leben ist nur ein Abschnitt der Unendlichkeit die uns als Endlichkeit erscheint. Wenn wir dies WISSEN, haben wir unser Ziel erreicht