Warum leben und warum sterben wir? Was ist der Sinn? Wo ist der Anfang und wo ist das Ende?
Diese Fragen stellt sich vielleicht nicht Jeder oder beantwortet diese Frage mit den bislang erforschten Erkenntnissen der Wissenschaften, die immer neue Fragen und neues Wissen schafft. Oder er einigt sich auf eine bestimmte Weltsicht, eine feststehende Wahrheit und verfolgt diese Welt des Glaubens fortan.
Die meisten leben aber ein Leben aus Freud und Leid, ohne einen tieferen Grund für ihr Dasein rausfinden zu wollen. Die größte Herausforderung vieler ist möglichst erfolgreich, freudig und erlebnisorientiert ihr Dasein, lange und gesund bis zum unvermeidlichen Ende zu leben. Im Allgemeinen ver(sch)wenden sie ihre Energie für die kleinen Freuden des Alltags, hangeln sich von Glücksmoment zu Glücksmoment und sind froh vom Unglück verschont zu bleiben. Aber das kleine Glück unserer alltäglichen Welt ist leider immer nur ein zeitweiliger Zustand der irgendwann einmal mit dem unvermeidlichen Tod endet.
Wer sich in dieser Darstellung nicht wiederfindet und wen bestimmte Antworten nicht oder nicht mehr zufriedenstellen, kann jetzt gerne weiterlesen und sich mit den weiterführenden Punkten beschäftigen.
Nachfolgend werden die Grundlagen der toltekischen Weltanschauung auch als Nagualismus bezeichnet in einzelnen Punkten aufgezeigt. Es ist aber nicht nur eine Weltanschauung, welche sehr umfangreich, die Zusammenhänge der Welt und unserer Existenz erfasst, sondern eine Lebensweise die direkt und im Alltag anwendbar ist, ohne unveränderliche Dogmen zu verbreiten. Anders als viele Heilsreligionen verspricht der Nagualismus nämlich keine Belohnung und droht auch keine Bestrafung beim Nichtbefolgen von bestimmten Glaubenssätzen an. Auch geht er nicht statisch vom Erreichen eines bestimmten Zustandes für das Individuum aus, sondern zeigt Wege, sich entsprechend der eigenen Möglichkeiten zu entwickeln.
Er lehrt unsere Existenz im ganzheitlichen Sinne zu verstehen und zu leben. Unsere Welt nicht auf kurzweilige Sinnbefriedigung aufzubauen, sondern die Wirklichkeiten und Zusammenhänge zu erfassen und nachhaltig für die eigene Entwicklung und auch für die Mitwelt zu nutzen.
Denn nur weil wir diese Zusammenhänge jetzt nicht verstehen, heißt das nicht, daß keine Gesetzmäßigkeiten existieren, die diese verursachen und wir sie nicht ergründen können. Alles ist Ursächlich und kann verstanden werden, doch fehlt uns oft das entsprechende Wissen oder die erforderliche Energie, dies zu tun.
Die Wurzel jeder Freude, jeden Leidens, jedes Daseins, jedweden Handelns erfassen zu können, die erworbenen Energien und dieses Wissen anzuwenden, bedeutet Wachstum. Die eigene Wahrnehmung und das eigene Tun immer wieder zu hinterfragen, kann der erste Schritt sein.
Diesen neuen Weg zu gehen, kann bedeuten sich von den Zwängen des bisherigen Daseins zu befreien und sich damit mehr und andere Möglichkeiten zu schaffen. Das Leben als Aufgabe einer ewigen Existenz zu begreifen, sich selbst und auch unsere Mitwelt bewußt zu evolutionieren.
Der Nagualismus zeigt in verständlicher Form diese Mechanismen auf und bietet Ansätze zur praktikablen Umsetzung im täglichen Leben.
Der Nagualismus ist kein Heilsversprechen, aber eine Möglichkeit unsere Existenz, unsere Welt, das Universum und all unsere Handlungsmechanismen zu verstehen, daraus zu lernen und sich dadurch nachhaltig zu entwickeln.
Dabei wird berücksichtigt, daß der Weg des Wissens, der Kenntnisstand und auch die persönliche Auffassung was Wahrheit ist, immer ein Individueller bleibt.
Es kann für bestimmte Menschen ein Vorteil sein, sich mit diesen Wissen zu beschäftigen und für das eigene Leben pragmatisch anzuwenden, um Freiheit zu erlangen.
Die Bigotten: Wir können alles, ohne es richtig Verstanden zu haben, als Unsinn abtun und uns nicht mehr damit beschäftigen und unserer vermeintlicher Wahrheit für alle Zeiten treu bleiben.
Die Frommen: Wir können alles vorbehaltlos Glauben ohne es wirklich zu Wissen und selbst erfahren zu haben.
Die Narren: Wir können uns zwanghaft mit einer Problematik oder einer vermeintlichen Wahrheit auseinander setzen, ohne jemals zu wirklichen Schlüssen zu kommen.
Der Krieger:
Er handelt so, als würde er Verstehen, ohne es als wirkliche Wahrheit zu akzeptieren.
Ein Krieger weiß, daß alle erlangten Wahrheiten nie bedeuten, das endgültige Ziel erreicht zu haben.
Jede Erkenntnis bildet die Basis für weitere Einsichten.