Ein Mann macht sich auf zum Wissen, wie er sich zum Krieg aufmacht, hellwach, voller Furcht und Achtung und absoluter Zuversicht. Wer sich auf andere Weise zum Wissen aufmacht, begeht einen Fehler und wer immer ihn macht, wird seine Schritte ewig bereuen.

Carlos Castandes I 44

Energiekörper und Montagepunkt

Im Großen und Ganzen übernehmen wir zum Zeitpunkt der Geburt die Weltbeschreibung unserer Eltern oder anderer Autoritäten. Nach und nach lernen wir dann die Welt annähernd so zu beschreiben und zu nutzen, wie es uns beigebracht wurde. Durch die gemachten Erfahrungen und der eigenen Persönlichkeitsstruktur werden irgendwann noch nie dagewesene Welten geschaffen, die mal mehr und mal weniger mit dem vorhandenen Weltbild übereinstimmen. Doch grundsätzlich bestätigen wir in unserem Leben die Welt der Dinge und Vereinbarkeiten. Doch was war da, bevor wir dieser Vereinbarung zugestimmt haben?

Für die Tolteken ist die Welt bei weitem nicht so fest, wie sie dem Durchschnittsmenschen erscheinen mag. Diese Weltsicht wird erlangt und bestätigt durch die verschiedenen Techniken, unter anderen der Technik des sogenannten Sehens.
Diese besondere Wahrnehmungsfunktion erlaubt es dem Krieger, die Welt als ursprüngliche Energie wahrzunehmen. Für ihn steht hinter allem die Energie, das spirituelle Sein, welche materielle Zustände formt. Wenn ein Krieger der das Sehen beherrscht, einen Menschen sieht, erscheint er ihm als eiförmiges Energiefeld, verschiedenster differenzierter Formausprägungen und Farbnuancen. Beim Betrachten des Ei`s kann der Seher anhand dieser Unterschiede im Energiekörper, bestimmte Eigenschaften Charaktereigenschaften, Krankheiten und die derzeitige Disposition der betrachteten Person gesehen werden.

Am Auffälligsten ist für die Seher ein Punkt im leuchtenden Ei, der intensiver „leuchtet“ als das Umfeld. Dieser Punkt wird als der Punkt an dem unsere Welt zusammengesetzt, beziehungsweise montiert wird bezeichnet. Dieser sogenannte Montagepunkt der mehr oder weniger beweglich ist, bestimmt unsere Wahrnehmung und formt unser Weltbild.
Im normalen Alltag finden meist nur Feinstverschiebungen des Montagepunktes statt, die unsere Stimmungen mal mehr oder weniger stark schwanken lassen.

Der Vorsatz der Praktizierenden der Künste der Tolteken ist es, dieses meist festverankerte Weltbild gänzlich aufzubrechen. Dazu benutzt der Krieger die verschiedenen Techniken des Pirschens, Träumens und der Nutzung der Schicksalsmacht, die Absicht, um den Montagepunkt im inneren der Energieblase zu bewegen und dadurch neue bislang nicht wahrgenommene Welten zu erfassen.

In der Energieblase selbst gibt es verschiedene Bänder der Bewußtheit mit unzähligen möglichen Positionen, die von den Krieger durch die bewusste Verschiebung ihres Montagepunktes genutzt werden. Es gibt in diesem Energiekörper Unbekannte aber erforschbare Bänder(z.B. das organische Band), als auch Bereiche die kaum einen Zugang bieten, oder die eine sofortige Auflösung bedeuten, wenn sie erreicht würden.
Der Zugang dieser verschiedenen Welten erlaubt es den Krieger auf einer anderen Ebene zu handeln und andere Kräfte zu nutzen, seine Bewußtheit zu mehren, um sein Umfeld zu erweitern.

Das letztendliche Ziel ist, sich durch das Sammeln von zusätzlicher Energie und Wissen weitere Möglichkeiten zu schaffen, sich zu erweitern und letztendlich die Ganzheit zu erreichen.